Google Fonts Datenschutzverletzung - Anspruch auf Schadenersatz
So oder so ähnlich lautet die Überschrift in dem Schreiben, dass viele Unternehmen in den letzten Wochen von einem Anwalt (datenschutzanwalt.eu) erhalten haben. In dieser Abmahnwelle beruft er sich auf die nicht datenschutzkonforme Einbindung von Google Fonts - also Schriftarten, die von Google frei zur Verfügung gestellt werden. Diese Schriftarten werden, wenn sie über einen Link eingebunden sind, direkt vom Google Server beim Aufruf Ihrer Homepage geladen. Das Problem dabei: beim Aufruf dieser Google Fonts wird die IP-Adresse des Webseiten Besuchers an den Google Server in Amerika übertragen. Dies lässt sich ganz einfach vermeiden, wenn man die entsprechenden Schriftarten direkt auf den eigenen Webserver hochlädt und von dort aus einbindet.
Das Landesgericht München hat zu diesem Thema im Januar 2022 ein Urteil gefällt, dass die direkte Art der Einbindung als Verletzung des Datenschutzrechts wertet. Diese Urteil nutzt der Datenschutzanwalt aus, um von den Webseitenbetreibern eine Unterlassung inklusive Schadenersatzforderung geltend zu machen. Zudem wird eine Auskunft über die gespeicherten Daten bzw. der IP Adresse verlangt. Die immense Anzahl an Klagen legt nun allerdings nahe, dass der Anwalt bzw. seine Mandantin die Webseiten sowohl automatisiert, als auch in voller Absicht diese IP Übertragung stattfinden zu lassen, aufgerufen haben. Ob nun ein rechtlich korrekter Anspruch auf Schadenersatz besteht gilt es nun mittels eines Gerichtsverfahren herauszufinden. Das Ziel des Datenschutzanwaltes ist jedoch, dass viele Unternehmen sich auf die Schadenersatzforderung von € 190,- einlassen, um einem mühseligen Verfahren zu entgehen.
Fazit: Geben Sie inhaltlich korrekte Auskunft über die gespeicherten Personendaten. Zahlen Sie nicht! Kontaktieren Sie uns oder Ihren Webseiten Betreiber und lassen Sie die eingebundenen Google Fonts lokal am Server abspeichern.
